„Die Demokratie ist etwas Wunderbares“
... – an diese in ihrer Familie und in ihrem Freundeskreis vorherrschende freudige Erwartung und Hochstimmung kann sich die 1990 knapp 10 Jahre alte (und heutige SPD-Bundestagsabgeordnete) Daniela Kolbe noch gut erinnern. Es war noch die Zeit der DDR, und jetzt im Jahre 1990 standen die ersten freien Wahlen an. An die politischen Gegebenheiten und Prozesse kann sich Daniela nicht mehr erinnern. Wohl aber an die vorherrschende Stimmung im Familien- und Bekanntenkreis: Die Euphorie und Dankbarkeit für die neuen Freiheiten war groß. Man kann es nachvollziehen. Monate zuvor noch in Unfreiheit und Angst vor der Zukunft lebend, sah und fühlte man sich nun quasi über Nacht in Freiheit.
Die meisten von uns aber haben Diktatur und Unfreiheit aber nicht mehr am eigenen Leib erfahren. Und wenn man nur persönliche und gesellschaftliche Freiheit kennt, kann es passieren, dass man sich der Bedeutung der Freiheit nicht mehr so richtig bewusst ist…
Dieser Gefahr wollen wir entgegen steuern, wollen uns erinnern an die grausamen Folgen von Diktatur und Nazi-Barbarei, wollen aber vor allem daran erinnern, dass mit der Verabschiedung des Grundgesetzes und der Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland uns Deutschen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gegeben wurde. Und das in Übereinstimmung und mit Unterstützung unserer Nachbarstaaten. Eine phantastische Erfolgsstory!
Deshalb wollen wir mit unseren jeweiligen Abschlussschülerinnen und-schülern jedes Jahr in einer Feierstunde unserer Verfassung und der darin garantierten Freiheiten gedenken.
In einem würdevollen Rahmen in der Aula –wozu die Flaggen Deutschlands und der Europäischen Union sowie die Nationalhymne gehören- erhält jede Schülerin und jeder Schüler ein Exemplar des Grundgesetzes. Eingeladen ist stets eine prominente Person des politischen Lebens. Selbstverständlich sind auch die Bürgermeister anwesend und mit einem Grußwort vertreten.
